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Großmarkthalle / Frankfurt am Main

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Typ: Großmarkthalle
Bauwerk:
Großmarkthalle / Frankfurt am Main
Ort: Frankfurt
Jahr(e): 1926–1928 / 1950

Entwurf / Ausführung
Neubau, Einweihung 25. Oktober 1928

Literatur / Quellen
NL TUM els_m-167, 32 Fotos; els_m-139, 9 Blatt, 17 Fotos; MES Archiv; ISG Ffm; Die Großmarkthalle Frankfurt am Main (Festschrift zur Eröffnung), Frankfurt/M. 1928; W. Schürmeyer: Die Großmarkthalle in Frankfurt am Main, in: DBz, Nr. 94, 24.11.1928, S. 797–803; Nr. 95, 28.11.1928, S. 805–811; Elsaesser 1933.1, S. 309–326; Mohr/Müller 1984, S. 273–275; Risse 1984, S. 69–75; Meyer 1988, S. 310–364; Walter Bachmann: Frankfurter Großmarkthalle. Geschichte des Frankfurter Obst- und Gemüsegroßmarktes sowie die Betrachtungen über Standort, Organisation und Sanierung (mit einer Übersicht über die deutschen Großmärkte), Frankfurt/M. 2001; Barr/May 2007; S. 115–119; Elsaesser/Gräwe/Schilling/Schmal 2009, S. 98–111; Christina Gräwe, Jörg Schilling: Großmarkthalle Frankfurt am Main 1928, martin-elsaesser-bauheft 07, Hamburg 2015.

Bildnachweis
Hauptabbildung, Abb. 04-08, 12-15: © Archiv Martin-Elsaesser-Stiftung; Abb. 01-03, 10, 11, 16: Nachlass Martin Elsaesser © Architekturmuseum TU München; Abb. 09: Elsaesser 1933.1, S. 311; Abb. 17: © Ursula Edelmann / Archiv Martin-Elsaesser-Stiftung; Abb. 18-21: © Jörg Schilling

 

Die lange geplante Großmarkthalle sollte in jeder Hinsicht den Anspruch „Groß-Frankfurts“ als Hauptumschlagplatz für Gemüse und Obst im Südwesten Deutschlands darstellen. Zwischen zwei achtgeschossigen, mit Backsteinfassaden und äußeren Treppentürmen versehenen Kopfbauten – der östliche nahm das Kühlhaus auf – platzierte ME als Betonkonstruktion eine stützenfreie Halle mit 220 m Länge, 23 m Höhe und 50 m Tiefe. Das Dach bestand aus 15 nach dem Torkret-Verfahren entwickelten, leichten Halbzylinderschalen aus Beton. Die Halle wurde auf beiden Seiten durch große Fensterraster belichtet. An den Querseiten erhöhten 4-5geschossige Annexbauten den Maßstabssprung der Halle. Stilistisch war das Gebäude zwischen Expressionismus, Futurismus und Neuer Sachlichkeit einzuordnen. Zu dem Komplex gehörten Gleisanschlüsse, Laderampen und das eine eigene Importhalle. 1944 erlitt es schwere Bombenschäden, zwischen 1947–53 war ME am Wiederaufbau beteiligt. Entwürfe aus dem Nachlass datieren auf Juli und August 1950. 1972 wurde der Gesamtkomplex unter Denkmalschutz gestellt. Dennoch begannen ab 2002 Planungen für einen Umbau zum Verwaltungssitz der Europäischen Zentralbank. Nach einem Wettbewerb, aus dem das Büro Coop Himmelb(l)au als Sieger mit einem Entwurf hervorging, der einen Teilabriss der Halle beabsichtigte, wurde das Projekt nach einem Vergleichsverfahren mit den Nachfahren ME’s, das die Gründung der Martin-Elsaesser-Stiftung zur Folge hatte, realisiert. Die Nebenbauten wurden abgerissen und durch die Halle ein keilförmiger Bauriegel geschlagen sowie bis 2014 dem Gebäude, das aufwendig saniert wurde, ein in sich gedrehter, gläserner Doppelturm angefügt.

Seit 2015 ist die Großmarkthalle das Eingangsgebäude der Europäischen Zentralbank mit vielfältigen Funktionen, unter anderen auch mit der Elsaesser Exhibition und mit der Gedenkstätte an die Deportation von mehr als 10.000 jüdischen Menschen, in die vom jüdischen Museum geführt wird.

 

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