Haus K. in O. / Villa Philipp F. Reemtsma in Altona–Othmarschen / Hamburg
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Typ: Wohnhaus
Bauwerk: Haus K. in O. / Villa Philipp F. Reemtsma in Altona–Othmarschen / Hamburg
Ort: Hamburg
Jahr(e): 1930–32
Entwurf / Ausführung
Neubau
Literatur / Quellen
NL TUM els_m-16, 395 Fotos; Elsaesser 1933.1, S. 49–85, 111–160, 252–258; Hipp/Jaeger/Weckerle 2005.
Bildnachweis
Hauptabbildung, Abb. 01, 02, 05–19: Nachlass Martin Elsaesser © Architekturmuseum TU München; Abb. 03, 04: Elsaesser 1933.1, S. 56, 58
Das Haus Kretkamp stellte ein in seinen räumlichen Ausmaßen und luxuriösen Ausstattung mit mehreren Nebengebäuden und differenzierten Außenflächen sehr ungewöhnliches Anwesen dar. Im vornehmen, durch die Hamburger Landhauskultur geprägten Vorort schuf ME für die Familie des Tabakindustriellen Reemtsma auf einem ummauerten Grundstück eine Anlage mit Pförtnerhaus, Teepavillon, Tennishaus, Wirtschaftsgebäude inklusive Dienstwohnungen und Wasserturm, Gewächshäusern, Stallungen und Garagen. Alle Gebäude waren blassgrün gekachelt. Der Garten – eigentlich mehrere Nutz- und Freizeitgärten mit Badesee – entstand in Zusammenarbeit mit Leberecht Migge. Die Villa selbst war ein Flachdachbau – ausgestattet mit einem Schwimmbad und auf der gesamten Südseite automatisch herunterfahrbaren Panoramascheiben. Mit ihnen, den Dachterrassen und Balkonen wurden Übergänge zwischen Haus und Garten geschaffen. Fließende Räume und die Vermeidung von Achsen bestimmten den Grundriss. Verchromte Heizungsrohre und Stahlrohrmöbel, kombiniert mit gediegenen Sesseln und Wandteppichen charakterisierten das von ME gestaltete Innere. Doch 1939–40 musste er das Gebäude im Zeitgeschmack umgestalten. Die verchromten Rohre verschwanden hinter Schmiedeeisenarbeiten, das Glas der Türen wurde durch Holz ersetzt, die Südseite bekam einen Portikus. Nach dem Krieg wurde das Anwesen mit der Villa zum Reemtsma-Verwaltungssitz um- und ausgebaut.
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