Klinik für Gemüts- und Nervenkranke Frankfurt am Main
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Typ: Nervenklinik
Bauwerk: Klinik für Gemüts- und Nervenkranke Frankfurt am Main
Ort: Frankfurt
Jahr(e): 1928–1930
Entwurf / Ausführung
Neubau, Einweihung 6. Dezember 1930
Literatur / Quellen
NL TUM els_m-109, 53 Fotos; MES Archiv; ISG Ffm; DBz 65. Jg., 4.11.1931, Nr. 89/90, S. 545–550; ZdB 52. Jg., 2.3.1932, Nr. 10, S. 109–115; Elsaesser 1933.1, S. 263–268; Mohr/Müller 1984, S. 306–308; Risse 1984, S. 140–143; Meyer 1988, S. 275–290; Schmidt 1998, S. 145–146, 150–153; Christina Gräwe: Die Klinik für Nerven- und Gemütskranke, in: Elsaesser/Gräwe/Schilling/Schmal 2009, S. 142–145; Elsaesser/Schilling/Sonne 2014, S. 144–148; Schilling 2018.
Bildnachweis
Hauptabbildung, Abb. 06–16: Nachlass Martin Elsaesser © Architekturmuseum TU München; Abb. 01–05: Elsaesser 1933.1, S. 263, 266–270; Abb. 17– 20: © Matthias Matzak / Martin-Elsaesser-Stiftung.
Durch den Verkauf des Geländes der vormaligen Nervenheilanstalt an die IG Farben wurde ein Neubau nötig, für den ME zusammen mit dem Direktor Karl Kleist 1928 ein Raumprogramm und ein erstes Projekt mit Anschluss an die Universitätsklinik in Niederrad entwickelte. Der sternenförmige, durch ein inneres Sechseck verbundene Komplex sollte in einer Verbindung von Pavillon- und Korridorsystem rationalisierte Krankenhaustechnik sowie neueste medizinische und verhaltenstherapeutische Erkenntnisse für die Verwahrung und Behandlung der Patient*innen berücksichtigen. Aus Kostengründen musste ME ein reduziertes Projekt vorlegen, für das er einen symmetrisch-axialen Aufbau wählte. Das neusachliche Flachdachgebäude wurde in Backstein mit weißem „Edelputz“ ausgeführt. Die Flügelbauten mit den Krankenräumen, deren Verbindungsgänge teilweise unterirdisch angeordnet waren, ragten nach Süden in das durch Gartenflächen geprägte Anstaltsgelände. An den Seiten des Haupttrakts, wo die Untersuchungs- und Verwaltungsräume untergebracht waren, traten nach Norden halbrund abgeschlossene Flügel für die Küche und den Hörsaal hervor. Sie waren wie die Hauptfassade teilweise durch grauen „Granatputz“ gekennzeichnet. In das Gebäude integriert war eine auf den Garten gerichtete, halbrund geformte Kapelle. Zum Gesamtkomplex gehörten auch Wohngebäude für die Bediensteten und eine Direktorenvilla. Die seit 1986 denkmalgeschützte Klink wurde 1944 teilweise zerstört, 1956 wieder aufgebaut und harrt seit Jahren einer grundlegenden Sanierung. Im Nachlass befinden sich unter der Bestandsnummer 109 nicht nur Fotos der Nervenklinik – sondern auch welche der dazugehörigen Wohngebäude sowie des Röntgeninstituts und der der Kinderklinik.
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