Kriegsgedächtnishalle Nikolaikirche Görlitz
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Typ: Gefallenendenkmal
Bauwerk: Kriegsgedächtnishalle Nikolaikirche Görlitz
Ort: Nikolaikirche Görlitz
Jahr(e): 1924–1926
Entwurf / Ausführung
Umbau, Einweihung 10. November 1926
Literatur / Quellen
NL TUM els_m-87, 8 Fotos; Martin Elsaesser 1933.1, S. 230/231; Georg Piltz: Kunstführer durch die DDR, Leipzig/Berlin/Jena 1972, S. 560; Spitzbart-Maier 1989, S. 414/415; Wilcken 2006; Spitzbart/Schilling 2014, S. 36, 50, 176; https://www.denkmalschutz.de/denkmal/nikolaikirche-goerlitz.html
Bildnachweis
Hauptabbildung, Abb. 02–08: Nachlass Martin Elsaesser © Architekturmuseum TU München; Abb. 01: Elsaesser 1933.1, S. 230; Abb. 09–12: © Archiv Martin-Elsaesser-Stiftung
1924 bekam ME den Auftrag, die spätgotische Hallenkirche in eine Gedenkstätte für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs umzuwandeln. Die zwölf Steinpfeiler im Inneren wurden durch acht schlankere, im Grundriss sternförmige Eisenbetonsäulen ausgetauscht, die in ein auf parabolischen Bögen aufbauendes, rabitzartiges Eisenbetongewölbe übergehen. Der Hochaltar blieb erhalten. Die neue einheitliche Raumwirkung wurde als Regotisierung aufgefasst. Der Durchgang in der Wand unterhalb der Orgelempore wurde von ME mit einem Spitzbogenportal versehen, dessen kantiger Ausläufer in den Raum ragt. Dazu kam die expressionistische Bemalung der Säulen und Fensterbögen in Schwarz, Rot, Weiß und Grautönen. Auch die Wände wurden in die Bemalung einbezogen, wobei von unten nach oben eine Aufhellung stattfand. Umlaufende Ornamentbänder erzeugten eine horizontale Betonung und nahmen die Namen von 2.300 Gefallenen auf. Den Sockelbereich der Umfassungswände umzieht das „Fresko eines parallelperspektivischen Mäanderbandes“. Die dekorativen Arbeiten entstanden in Zusammenarbeit mit der Kölner Kunstgewerbeschule (Paul Schröder, Andreas Nießen, Hans Wissel). Die Malereien wurden 1970 teilweise übertüncht. Seit 2016 wird die Kirche restauriert.
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