Stadtpfarrkirche Oberndorf a. N.
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Typ: Kirche
Bauwerk: Stadtpfarrkirche Oberndorf a. N.
Ort: Oberndorf a. N.
Jahr(e): 1914–1916
Entwurf / Ausführung
Neubau, Einweihung 10. Dezember 1916
Literatur / Quellen
NL TUM els_m-170, 3 Fotos; EPf Oberndorf; Die neue ev. Stadtkirche in Oberndorf a. N. Eine Beschreibung v. Stadtpfarrer Schwarz. Festschrift zur Einweihung, Oberndorf a. N. 1916; Fiechter 1918.2, S. 42, 67/68, T. 13; Schönhagen 1919, S. 44, 54, 83; Spitzbart/Schilling 2014, S. 102–106, 172–174; Jörg Schilling: Stadtpfarrkirche Oberndorf am Neckar 1914 – 1916, martin-elsaesser-bauheft 09, Hamburg 2016.
Bildnachweis
Hauptabbildung, Abb. 07, 08: Nachlass Martin Elsaesser © Architekturmuseum TU München; Abb. 01–03: Die Kirche, Bd. 16, Juli/August 1919, H. 7/8, S. 49–57; Abb. 04–06: © Archiv, ev. Pfarrgemeinde Oberndorf am Neckar; Abb. 09–20: © Rose Hajdu / Martin-Elsaesser-Stiftung
Aufgrund eines von ME auf Empfehlung des VfCK geschaffenen Gutachtens wurde der Standort ausgewählt. Im Juni 1914 schuf er auch Entwürfe für den Neubau. Mit dem Ersten Weltkrieg wurde der Bau forciert, da die Firma Mauser die bisherigen Kirchenräume zur Waffenproduktion benötigte. Durch die Einberufung ME‘s kam die Arbeit zum Erliegen. U. a. wegen einer Verwundung bekam er 1915 Urlaub und konnte das 854 Sitzplätze zählende, klassizistisch-archaisch und durch ein hohes Satteldach geprägte Gebäude bis zur Fertigstellung betreuen. Die Hanglage ermöglichte in den unteren Geschossen die Unterbringung von Gemeinderäumen. Der weiß verputzte, mit schmalen Seitenfenstern versehene Bau wurde aus Backsteinmauerwerk auf Umfassungsmauern aus Stampfbeton errichtet. Ein Sockelbereich aus grau-unverputzten Zementflächen korrespondiert mit ebensolchen Fensterstreben und erweitert sich auf der Talseite zu einer Außenloggia. Sie findet in den durch kannelierte Rundsäulen geöffneten Arkaden des dreischiffigen Kirchenraumes eine Entsprechung. An den beiden Schmalseiten des Langhauses sind Emporen angebracht. Das große Ostfenster ist durch Glasmalereien von Käte Schaller-Härlin gestaltet. Die aufgrund eines Feuers bis 1955 erfolgte Sanierung veränderte die ursprüngliche Innengestaltung. 1974 wurde ein Abriss erwogen; 1992 erhielt das Gebäude Denkmalschutz. 2002–08 wurde es innen und außen renoviert – inklusive einem das Erscheinungsbild beeinträchtigenden, vorgebauten Fahrstuhl.
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