Sümerbank / Ankara
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Typ: Verwaltungsgebäude
Bauwerk: Sümerbank / Ankara
Ort: Ankara
Jahr(e): 1934–1938
Entwurf / Ausführung
Neubau
Literatur / Quellen
NL TUM els_m-124, 74 Fotos, 55 Blatt; DBm, Jg. 48, 1951, H. 10, S. 665–667; Bernd Nicolai: Moderne und Exil. Deutschsprachige Architekten in der Türkei 1925–1955, Berlin 1998, S. 117–122; Burcu Dogramaci: Martin Elsaesser’ in Ankara için Politik Mimarlıkları, in: Arredamento Mimarlık, H. 234, Istanbul 2010, S. 76–80 (MS deutsche Fassung); Elsaesser/Gräwe/Schilling/Schmal 2009, S. 38/39; Elsaesser/Schilling/Sonne 2014, S. 60.
Bildnachweis
Hauptabbildung, Abb. 01–12: Nachlass Martin Elsaesser © Architekturmuseum TU München; Abb. 13 Der Baumeister, Jg. 48, 1951, H. 10, S. 665–667; Abb. 14–17: © Markus Hilbich / Martin-Elsaesser-Stiftung
Obwohl er nicht zu den Teilnehmern des Ende 1934 ausgelobten Wettbewerbs für die Sümerbank gehörte, bekam ME die Ausführung übertragen. Ein erster Entwurf datiert auf 1934, der Ausführungsentwurf auf Februar 1935. Das Gebäude entstand am Ulus-Platz – Teil des neuzeitlichen, republikanischen Ankaras. ME schuf auch das Modell für eine mögliche Platzrandbebauung; anhand von Fotos setzte er sich, wie 1916 beim Haus der Freundschaft in Istanbul, mit der historischen Situation auseinander. Der Bau auf trapezförmigen Grundriss, Hoffnungsträger für die Gestaltung der Hauptstadt zu einer modernen Metropole, übertrug den Wunsch nach ökonomischer Modernisierung in eine progressive Architektursprache. Die konkav gebogene Hauptfassade passte sich der Dynamik des Kreisverkehrs an. Davor vermittelte die niedrige und tiefe Kassenhalle einen räumlichen Übergang zum fünfstöckigen, weiß verputzten Verwaltungstrakt, den er mit der Verkleidung in dunklem „Ankarastein“ gleichzeitig kontrastierte. Fensterbänder und an ihnen installierte Sonnenschutzelemente verliehen dem Gebäude eine horizontale Wirkung. Die im obersten Geschoss der Platzseite befindliche Dachterrasse verstärkte durch pilzförmige Stützen und kreisrunde Oberlichter den progressiven Charakter des Gebäudes. Auch im Inneren, dessen Gestaltung und Einrichtung ME oblagen, präsentierte es sich – vor allem in dem durch eine elliptische Kuppel überwölbten Kassenraum – mit verchromten Stützen, modernen Lichtkästen und geschliffenen Marmor mondän-modernistisch.
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